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Copyright Francis Gaya 2021-10
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In welche Kategorie gehört Deine Musik?

Einordnen würde man die Songs wohl mal im Rock, mal im Pop, mal im Folk oder Country. Einen leichten Touch Grunge, eine Prise Klassik, Jazz oder Weltmusik hat’s hier und da auch mal. Aber: Kategorien und Schubladen bedeuten Grenzen, Unfreiheit. Dinge, die ich nicht mag. Auch sind die Songs über die Jahre hinweg zu unterschiedlich, als dass ich sie in einen Topf tun würde.

Vielleicht sollte man die Musik besser in einem Motto, in einer Art Grundüberzeugung zusammenfassen: Music from the heart & for the heart. Soll heißen: Meine Musik ist kein marktmäßig kalkuliertes Produkt. Sie ist wichtiger Teil von mir, meiner Gefühle, meiner Erfahrungen. Ich schreibe über Dinge, die mich im Leben wirklich bewegen: Liebe, gesellschaftliche, politische, ökologische Entwicklungen. Meine Musik drückt Lebenseinstellungen und Ziele aus. Sie ist insofern wirklich.


Wie reagiert das Publikum auf die Musik aus eigener Feder?

Da ist noch Raum für diese Musik! Die Leute wollen nicht immer nur die allzu ausgetretenen Pfade vieler Cover-Bands, eine bierselige Stimmungsmache oder kalte Computersounds – eine Musik, die meist nur die Beine erreicht. „Abtanzen“ ist dann das Motto. Das mag ja für Partys und Umsatz o.k. sein. Ich glaube aber, dass das Publikum offen ist für mehr als immer nur Oberfläche und glattgebügelten Mainstream. Davon haben wir in unserer Medienwelt schon genug.

Meine Musik zielt mehr auf Herz, Bauch und Kopf. Die Songs, ganz gleich ob rockig oder sanft, strahlen Wärme, Ehrlichkeit, Ursprünglichkeit, Natürlichkeit aus. Gerade diese Elemente entfalten sich bei Konzerten natürlich wesentlich besser als auf einer CD. Live spielen heißt für mich „Life“ darzustellen: das Leben in seiner Vielfalt, mit seinen Höhen und Tiefen, mit seiner Power, Poesie und Phantasie. Dabei kann natürlich auch getanzt und gefeiert werden. Ich gebe in diesen Konzerten einen Teil von mir. So möchte ich die Menschen bewegen, sie indirekt ermuntern, Emotionen zu äußern. Jedenfalls wünsche ich mir, dass die Leute nach dem Konzert zufrieden, irgendwie erfüllt und vielleicht mit etwas Gänsehautfeeling nach Hause gehen. Vielleicht erzählen sie sogar davon und kommen mit Freunden wieder.


Gibt es Vorbilder?

Meine musikalischen Wurzeln liegen in einer frühen klassischen Klavierausbildung. Im Rockbereich stehe ich dem „West-Coast-Sound“ besonders nahe, Musik von der Westküste der USA. Von Folk bis Rock, Grunge bis Jazz sind hier viele wichtige Musikrichtungen zu finden. Namentlich gehören dazu vor allem die Rocklegenden Crosby, Stills, Nash, Neil Young, die Eagles oder Jackson Browne. Aber auch andere großartige Songwriter wie z.B. Bruce Springsteen, Billy Joel, Paul Simon, Bob Dylan und die Beatles haben mich beeinflusst. Der musikalisch interessanteste deutsche Zeitgenosse war für mich Udo Lindenberg.

Vorbilder sind solche Persönlichkeiten für mich übrigens nicht nur, weil sie wundervolle Songs geschrieben haben. Sie haben politisch und gesellschaftlich etwas zu sagen, haben ihre Überzeugungen nicht für mehr Geld über den Haufen geworfen oder sind kurzfristigen Trends nachgerannt. Fasziniert haben mich deshalb auch immer die Wirkungen von Musik, was sie auslösen kann, im Kleinen wie im Großen: Musik verstärkt Emotionen, Erinnerungen, Hoffnungen; sie kann Liebe bedeuten; sie ist generationsübergreifend und –prägend, global und völkerverbindend und beeinflusst sogar Politik. Man denke z.B. an die Woodstock-Generation oder an Happenings wie z.B. Live-Aid. Heute nutzen Künstler und Plattenfirmen diese Eigenschaften leider oft nur für kommerzielle Zwecke aus. Und es werden fast nur noch Music-Fastfood, Eintagsfliegen produziert. Die Musiker, von denen ich rede, haben hier Charakter und Stehvermögen bewiesen. Genau deshalb sind ihnen auch so viele Fans nach wie vor treu geblieben. Die haben das Gefühl: es gibt noch Barrieren, Säulen im Sturm der Zeit, die kaum weggefegt werden können. Das wird honoriert.


Warum schreibst Du in Englisch?

In Deutsch zu singen hat live sicherlich große Vorteile: die Leute verstehen sofort, was Du sagst. Aber die englische Sprache eignet sich von ihren Lauten und Möglichkeiten her wie keine andere für die Rockmusik. Somit fühlen die Zuhörer dann mehr, was ich sagen möchte. Insgesamt passt Englisch einfach besser zu dieser Musik. Das heißt nicht, dass ich nicht mal etwas Deutsches singen würde.


Wie entstehen die Songs?

Ich kann mich nicht einfach hinsetzen und sagen „So, jetzt mache ich mal wieder einen Song“, oder etwa einen Termin in meinem Kalender dafür einplanen. Die Lieder entstehen intuitiv aus Erlebnissen oder Gefühlen, die sich allmählich in mir aufbauen. Mal kommt zuerst die Textidee bzw. ein bestimmtes Thema, mal zuerst eine Melodie, die aus einer bestimmten Stimmung heraus entsteht. Ich nehme mir dann eine Gitarre oder setze mich ans Piano – und los geht’s. Den einen oder anderen Song habe ich auch schon auf einer Autofahrt geschrieben. Text und Musik gehören in der Regel zusammen, bilden eine Einheit.


Und dann kommt die Band ins Spiel ?

Die hat nicht immer die ganz einfache Aufgabe, sich in die Gefühlswelt der Songs hineinzudenken. Natürlich funktioniert das nicht immer sofort. Aber genau hierin liegt der „Thrill“. Du setzt Dich über die Musik auseinander und irgendwann hast Du dann das perfekte Feeling. Gerade bei dieser Art von Musik spielen gemeinsame Ziele, Harmonie und Vertrauen eine enorme Rolle. Wenn’s dann mal Streit gibt, macht das gar nichts. Denn jede überstandene Auseinandersetzung schweißt uns nur fester zusammen. So etwas wächst langsam - wie eine kleine Pflanze, die gut behütet und gepflegt werden will. Wir sind ein gutes Team, mittlerweile recht gute Freunde So erhalten die Songs schließlich die Harmonie, Power und die Vielseitigkeit, die sie brauchen. Wir alle glauben an diese Musik; wir haben Spaß dabei. Das zeigt schon unsere Begrüßung, unser Bandgruß. Der heißt so wie ein Song, den Ihr alle live erleben solltet:

HEY YA !